Letzter Sonntag im Jahreskreis
Christkönigssonntag
Hochfest
Das Wort vom „Königtum Christi“ spricht für den heutigen Menschen nur ungenügend die gemeinte Wirklichkeit aus. Gemeint ist der absolute Vorrang Christi, des ewigen Sohnes, in der ganzen Schöpfung. Alles wurde durch ihn geschaffen, er ist die Kraft, die in allem wirkt, das Herz und die Mitte der geschaffenen Wirklichkeit. Für den Menschen ist dieses Königtum Christi nicht eine Art Naturgesetz; es ist vielmehr, durch die Menschwerdung, das Sterben und die Auferstehung Jesu hindurch, die Offenbarung des Königtums Gottes, seiner rettenden und fordernden Hinwendung zum Menschen und seiner Welt.
Eröffnungsvers
Offb 5, 12; 1, 6
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen,
Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre.
Ihm sei die Herrlichkeit und die Herrschermacht in Ewigkeit.
Ehre seit Gott
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast deinem geliebten Sohn
alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden
und ihn zum Haupt der neuen Schöpfung gemacht.
Befreie alle Geschöpfe von der Macht des Bösen,
damit sie allein dir dienen
und dich in Ewigkeit rühmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur 1. Lesung
Die Hirten Israels, das heißt seine Könige und die ganze Führungsschicht, haben versagt. Sie haben für sich selbst gesorgt und das Volk ausgebeutet, anstatt für Recht und Ordnung zu sorgen. Darum ist über sie das Gericht gekommen: der Fall Jerusalems (587 v. Chr.) und die Verschleppung der Bevölkerung. Jetzt aber will Gott selbst für sein Volk der gute Hirt sein. Er wird die Verirrten, die in fremde Länder Zerstreuten wieder sammeln und heimführen, dem Unrecht und der Ausbeutung für immer ein Ende machen und den Schwachen zu ihrem Recht verhelfen. ERSTE Lesung
Ez 34, 11-12.15-17
Ihr, meine Herde, ich sorge für Recht zwischen Schafen und Schafen, zwischen Widdern und Böcken
Lesung aus dem Buch Ezechiel
Antwortpsalm
Ps 23 (92), 1-3.4.5.6(R: 1)
Zur 2. Lesung
Noch gibt es in der Welt die Sünde und den Tod. Aber „Christus ist von den Toten auferweckt worden“, damit hat sich alles geändert. Der Tod ist nicht mehr das Letzte, das Leben ist mächtiger als der Tod. Gottes Wahrheit, seine Treue und seine Macht leuchten durch Christus in die Geschichte der Menschen herein, jetzt schon. Durch Christus wissen wir, dass wir Zukunft haben. Die Vollendung des Werkes Christi, des Sohnes, wird die volle Offenbarung der königlichen Herrschaft Gottes sein: jenseits von Sünde und Tod wird die Schöpfung ihr Ziel, der Mensch seine Vollendung erreichen. ZWEITE Lesung
1 Kor 15, 20-26.28
Christus wird seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergeben, damit Gott herrscht über alles und in allem
Lesung aus der ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Mk 1l, 9.10
Halleluja. Halleluja.
Gesegnet sei, der kommt im Namen des Herrn!
Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David,
das nun kommt.
Halleluja.
Zum Evangelium
Als König, Hirt und Richter wird der Menschensohn die Völker der Erde versammeln. Quer durch alle Völker und Gruppierungen hindurch wird er scheiden zwischen Guten und Bösen. Nach nichts anderem wird der Richter fragen als nach den Taten der barmherzigen Liebe. Nur die Taten zählen, nicht Worte und Gefühle. Der Menschensohn steht auf der Seite der Armen und Schwachen; die bildhafte Darstellung des Endgerichts ist eine eindringliche Mahnung und Warnung für die Jünger Jesu, der will, dass alle gerettet werden. Evangelium
Mt25, 31-46
Der Menschensohn wird sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen, und er wird die Menschen voneinander scheiden
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Glaubensbekenntnis
Zur Eucharistiefeier
Immer wenn wir zusammenkommen, um Christus, dem Herrn, zu begegnen in der heiligen Feier, werden wir auch an den Bruder, die Schwester verwiesen. Wenn wir zu denen gut sind, die unsere Hilfe brauchen, dann bringt uns der Empfang des Sakramentes „Segen und Heil“ (Gebet vor der Kommunion). Gabengebet
Herr, unser Gott,
wir bringen das Opfer deines Sohnes dar,
das die Menschheit mit dir versöhnt.
Er, der für uns gestorben ist,
schenke allen Völkern Einheit und Frieden,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Präfation
Kommunionvers
Ps 29 (28), 10-11
Der Herr thront als König in Ewigkeit.
Der Herr segne sein Volk mit Frieden.
Schlussgebet
Allmächtiger Gott,
du hast uns berufen,
Christus, dem König der ganzen Schöpfung, zu dienen.
Stärke uns durch diese Speise,
die uns Unsterblichkeit verheißt,
damit wir Anteil erhalten
an seiner Herrschaft und am ewigen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.
FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE
In Gottes Händen
Für den Christen gibt es die frei machende, gelöste Gelassenheit dessen, der vom Überfluss der göttlichen Gerechtigkeit lebt, die Jesus Christus heißt. Eine Gelassenheit, die weiß: Ich kann letztlich gar nicht zerstören, was ER aufgebaut hat. Von da geht eine tiefe Freiheit aus, ein Wissen um die reuelose Liebe Gottes, der, durch alle Verirrungen hindurch, uns gut bleibt. Aber gleichzeitig weiß doch der Christ darum, dass er nicht ins Beliebige entlassen ist, dass sein Tun nicht Spielerei ist, die Gott ihm lässt, ohne sie ernst zu nehmen. Er weiß, dass er antworten muss, dass er als Verwalter von Anvertrautem Rechenschaft schuldig ist. (J. Ratzinger) |