Dritter Adventssonntag
Der Mensch fragt nach dem Sinn und sehnt sich nach Glück. Sein Herr ist unruhig, bis es seinen Ort, das Ziel seiner Sehnsucht, erreicht hat. Sehnsucht nach Gott ist Sehnsucht nach Frieden und Freude, nach der Fülle. Nicht Sehnsucht nach dieser oder jener Gabe Gottes; sondern nach ihm selbst, dem lebendigen Gott. Damit geben wir Gott die Ehre, und wir werden bereit, die ganze Fülle Gottes zu empfangen.
Eröffnungsvers
Phil 4, 4.5
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!
Denn der Herr ist nahe.
Ehre seit Gott
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
sieh gütig auf dein Volk,
das mit gläubigem Verlangen
das Fest der Geburt Christi erwartet.
Mache unser Herz bereit
für das Geschenk der Erlösung,
damit Weihnachten für uns alle
ein Tag der Freude und der Zuversicht werde.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur 1. Lesung
Wenn der Geist Gottes über einen Propheten, kommt, ist das wie eine Salbung, eine Weihe für den Dienst, der ihm aufgetragen wird: Gottes Wort in die Welt hineinzusagen. - Die Worte am Anfang der heutigen Lesung hat Jesus auf sich selbst bezogen (Lk 4, 18-19; Jes 61, 1-2). Er ist der Gesalbte Gottes, der „Christus“, mehr und anders als alle Propheten. Sein Wort vom Reich Gottes ist Frohe Botschaft, Gute Nachricht - für die Armen. Wer dieses Wort aufnimmt, für den hat das große Fest Gottes begonnen. Erste Lesung
Jes 61, 1-2a.10-11
Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn
Lesung aus dem Buch Jesaja
Antwortpsalm
Lk 1, 46-48.49-50.53-54 (R: vgl. Jes 61, 10b)
Zur 2. Lesung
Als Christen leben wir mit voller Verantwortung in unserem Jahrhundert, in unserer gegenwärtigen Welt. In dieser Welt ist die christliche Gemeinde der Ort des Glaubens und der Hoffnung, des Gebets und der Freude. Der Geist Gottes macht uns fähig die Gegenwart zu verstehen und verantwortlich auf die Zukunft hin zu leben, auf „den Tag der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus“. Da wird offenbar werden, was wir in Wirklichkeit sind. Geist, Seele und Leib: der ganze Mensch wird gewogen. Zweite Lesung
1 Thess 5, 16-24
Der Gott des Friedens bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib, damit ihr ohne Tadel seid, wenn der Herr kommt
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Jes 61, 1 (Lk 4, 18)
Halleluja. Halleluja.
Der Geist des Herrn ruht auf mir.
Der Herr hat mich gesandt,
den Armen die Frohe Botschaft zu bringen.
Halleluja.
ZUM EVANGELIUM
Die Propheten des Alten Bundes haben Gottes Geist und Gottes Wort empfangen. Der Letzte von ihnen, Johannes der Täufer, steht an der Schwelle des Neuen Bundes. Er ist die Stimme, die in der Wüste ruft; er bereitet den Weg für den Größeren, der nach ihm kommt. Dieser einzigartigen Berufung des Johannes entspricht die vollkommene Treue, mit der er bis zuletzt seine Aufgabe erfüllt hat. Evangelium
Joh 1, 6-8.19-28
Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt
+Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Glaubensbekenntnis
Fürbitten: Advent
Zur Eucharistiefeier
Christus ist mitten unter uns, aber nicht als irgendeiner, der eben auch mitmacht. Er ist die Mitte, er ist das Herz. Seine Opferhingabe macht die Gemeinde um den Altar erst möglich. Und er geht, wenn wir ihn aufnehmen, mit uns in den Tag und die Woche hinein. Gabengebet
Herr, unser Gott,
in dieser Feier
erfüllen wir den Auftrag deines Sohnes.
Nimm unsere Gaben an
und gib deiner Kirche die Gnade,
immer und überall sein Opfer zu feiern.
Schenke uns durch dieses Geheimnis dein Heil,
das du der Welt bereitet hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen vom Advent
Kommunionvers
Jes 35, 4
Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht!
Seht, hier ist euer Gott!
Er selbst wird kommen und euch erretten.
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
komm durch dieses heilige Mahl
uns schwachen Menschen zu Hilfe.
Reinige uns von Schuld
und mache uns bereit für das kommende Fest.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE
Der hat Advent gefeiert. der im Glauben erfahren hat: Gott ist größer als unser Herz (1 Joh 3, 20). Er wird und muss unsere menschlichen Wünsche, Hoffnungen und Ansprüche immer wieder enttäuschen; er muss für unseren Verstand immer wieder anstößig und für unser Gefühl ärgerlich und aufregend erscheinen, nicht weil er zu klein ist, um uns alles zu erfüllen, sondern weil er größer und überschwänglicher ist und alle unsere Vorstellung und Sehnsucht übersteigt. So ist uns sein Kommen geheimnisvoll verborgen, und doch steht er schon mitten unter uns. (Adventspredigt)
Lesejahr B
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